Vitamin D-Mangel: ein unterschätztes Problem
In unseren Breitengraden leiden geschätzt 90 Prozent der Menschen unter einem Mangel an Vitamin D. Das Vitamin wird hauptsächlich mithilfe des Sonnenlichtes in der Haut gebildet. Da die Sonnenstrahlung hierzulande zwischen Oktober und April für die Vitamin D-Produktion nicht ausreicht, sinkt der Vitamin D-Spiegel im Winter stetig ab. Ein langfristiger Mangel an Vitamin D kann ernsthafte Erkrankungen fördern. Es ist also sehr wichtig, einem Vitamin D-Mangel entgegenzuwirken.

Quelle: http://media.fooducate.com/
Wozu brauchen wir Vitamin D?
Vitamin D ist lebenswichtig und erfüllt zahlreiche Aufgaben im Körper. Es wandelt sich in eine Verbindung um, die wie ein Hormon wirkt und sämtliche Prozesse im Organismus regelt. Vitamin D sorgt insbesondere für den Aufbau von Knochen und Muskeln, steuert den Calcium- und Phosphathaushalt und unterstützt das Immunsystem, indem es Abwehrzellen bildet und Entzündungen lindert. Darüber hinaus schützt Vitamin D die Gefäße und das Herz und ist zuständig für die Neubildung von Nervenzellen im Gehirn. Bei älteren Menschen schützt ein ausreichender Vitamin D-Spiegel vor Demenz. Vermutlich ist das Vitamin sogar in der Lage, das Risiko diverser Krebserkrankungen zu reduzieren.
Wie kommt es zu einem Vitamin D-Mangel und welche Folgen hat er?
Vitamin D wird zu etwa 90 Prozent von der Haut gebildet und nur geringfügig mit der Nahrung aufgenommen. Wenn der Körper nicht genug Sonnenlicht bekommt, entsteht ein Mangel an Vitamin D. Problematisch ist zum einen die moderne Lebensweise, bei der viele Menschen in geschlossenen Räumen arbeiten und nur selten im Freien sind. Zum anderen ist die Sonnenstrahlung nördlich des 40. Breitengrades zwischen Oktober und April zu schwach, um die Vitamin D-Produktion anzuregen. In der Folge leidet die Mehrheit der Menschen an einer Unterversorgung mit Vitamin D, was schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben kann. Typische Symptome eines Mangels sind zum Beispiel Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Antriebslosigkeit, depressive Verstimmungen, Kopfschmerzen und Muskelschwäche. Folgekrankheiten wie Osteoporose, Bluthochdruck, Herz- und Kreislauferkrankungen, Asthma oder Multiple Sklerose können sich durch einen längerfristigen Vitamin D-Mangel entwickeln.
Was hilft gegen einen Mangel an Vitamin D?
Wenn ein Vitamin D-Mangel mithilfe eines Bluttestes durch den Arzt festgestellt wurde, verordnet dieser in der Regel Vitamin D-Präparate in Form von Tabletten, Kapseln oder Tropfen. Die Präparate können in hoher Dosierung verschrieben werden, damit der Vitamin D-Spiegel schnell ansteigt. Auch ein Sommerurlaub ist vor allem im Winter eine gute Maßnahme, um die Produktion von Vitamin D anzukurbeln. Nach neueren Erkenntnissen sind Solariumbesuche und die Nutzung von Tageslichtlampen kaum effektiv zur Bildung von Vitamin D. Zur Vorbeugung einer Vitamin D-Unterversorgung ist es ratsam, im Sommer mehrmals pro Woche 15 bis 30 Minuten ein Sonnenbad ohne Sonnenschutz zu nehmen. Vitamin D-haltige Nahrungsmittel wie fettreiche Fischarten verhindern in den sonnenarmen Monaten ein zu starkes Absinken des Vitamin D-Spiegels.