Nachhaltiges Investment – langfristig gewinnbringend für Dich und die Umwelt?

Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Unternehmen verschreiben sich dem hehren Ziel der Nachhaltigkeit, um von ihrem sozialen Engagement und Verantwortungsbewusstsein für eine intakte Umwelt und für nachfolgende Generationen zu überzeugen. Kunden fordern diese unternehmerische Verantwortung, ist sie doch ein Garant für Vertrauenswürdigkeit und langfristige Perspektiven! Doch wie ist das mit Geldanlagen? Welche nachhaltigen Investments bieten Banken an? Was genau verbirgt sich hinter dem Begriff nachhaltiges Investment? Worin unterscheidet es sich von konventionellen Anlageformen und wie gestaltet sich ihre Rentabilität? Sind die „Grünen“ Geldanlagen ein langfristiger Gewinn für das Portfolio und zugleich für die Umwelt? Erfahre hier alles Wissenswerte zu dieser zukunftsträchtigen Form der Geldanlage.

 

Wie entwickelte sich der Markt für ein nachhaltiges Finanzprodukt?

Mit dem Aufkommen eines gestärkten Umweltbewusstseins in Deutschland Anfang der 1990er-Jahre und dem beginnenden Aufbau alternativer Energien kamen die ersten nachhaltigen Investments auf den Markt. Einzelne Banken wurden gegründet, die sich im Anlagesektor auf Produkte spezialisierten, die vor allem den Ausbau alternativer Energien förderten. Beteiligungen an Fonds, die sich am schonenden Umgang mit der Natur orientierten und die Förderung „Grüner Energie-Projekte“ zum Ziel hatten, waren erstmals für die Kunden verfügbar. Etablierte Banken zogen nach und befriedigten die stärker werdende Nachfrage nach ökologisch wertvollen Investments. Heute sind diese für viele Anleger mit Weitblick ein fester Bestandteil ihres Portfolios. Die Nachhaltigkeit des Investments orientiert sich an der Umweltverträglichkeit, an sozialen Gesichtspunkten und verantwortungsbewussten unternehmerischen Entscheidungen, die ihm zugrunde liegen.

Investment, konventionell oder nachhaltig – Was macht den Unterschied?

Das Anlegen von Geld zum Aufbau eines finanziellen Polsters hat eine lange Tradition, deren Anfänge bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen. Damals begann in Venedig aus der Notwendigkeit heraus, Geld zu wechseln, um mit anderen Nationen Handel zu betreiben, der Aufbau eines Bankenwesens durch die Dynastie der Medici. Venedig nämlich war seinerzeit das Zentrum für den Handel Europas mit dem Nahen Osten. Zeitgleich gab es Pfandleiher, die Kredite vergaben und dafür geringfügige Zinsen als Entlohnung für ihre Dienste nahmen. Die Medici bauten erste Bankhäuser mit Zweigstellen im Ausland auf, die auch bargeldlose Zahlungen ermöglichten. Im 14. Jahrhundert griff unter anderem die Augsburger Familie Fugger den Gedanken des Aufbaus von Geschäftsbanken auf. Die institutionelle Geldanlage bei Bankhäusern, die für den Anleger eine sichere Aufbewahrung des Ersparten garantierten und Zinsen einbrachte, etablierte sich schrittweise.

Bei heute üblichen Geldanlagen unterscheidet man in Investments ohne Risiko, aber mit geringer Rendite und solchen, die für den Anleger mit moderaten und höheren Risiken bis hin zum Totalverlust behaftet sind, dafür jedoch die Aussicht auf höhere Renditen bieten. Die Produkte für das Investment lassen sich einteilen in Sparkonten, Tagesgelder und Festgelder, Fonds, ETFs (börsengehandelte Fonds), Aktien, Rohstoffe, Edelmetalle, Immobilien und Kryptowährungen. Bei konventionellen Formen der Geldanlage sind durchweg Investmentprodukte aus jedem Sektor zugelassen. Anders bei nachhaltigen Investments: Hier sollen nur Finanzprodukte gehandelt werden, die bestimmte ökologische, soziale und ethische Anforderungen erfüllen.

Dies sind insbesondere:

  • Anlageformen, die ein langfristig orientiertes ökologisches Wirtschaften unterstützen
  • Investments, die keine Kinderarbeit, Ausbeutung und Umweltzerstörung in armen Ländern fördern
  • Angelegtes Geld kommt Unternehmen zugute, die soziale Arbeitsbedingungen bieten und ethische Entscheidungen treffen
  • Investment unterstützt Unternehmen, die auf Verringerung des CO2-Ausstoßes achten

Im Vordergrund steht für den Anleger, dass er mit der Investmententscheidung ein gutes Gewissen hat, gleichzeitig aber größtmögliche Sicherheit und Renditechancen miteinander vereinbart.

Wie „Grün“ sind nachhaltige Investments wirklich?

Als Anleger erwartet man gerade im Segment der nachhaltigen Investments eine hohe Transparenz hinsichtlich der Verwendung des angelegten Geldes. Nicht immer erscheint es klar und nachprüfbar, wie Kreditinstitute das Geld tatsächlich verwenden und ob damit die Ideale verwirklicht sind, die der Anleger mit dieser Form des Investments anstrebt. Doch, wie prüfst Du, ob eine nachhaltige Geldanlage, beispielsweise in Form eines Fonds oder ETFs Deinen Zielen und Erwartungen entspricht?

 

Eigene Ziele festlegen

Triff eigenständig eine Vorauswahl, indem Du festlegst, welche Fonds oder Aktien für Dich grundsätzlich infrage kommen. Achte bei der Auswahl des Investments darauf, welches Unternehmen die Fonds oder Aktien emittiert. Erfrage bei der Anlageberatung gezielt Details, wenn Dir etwas unklar ist oder Du Zweifel hegst. Wird mit dem Geld in folgende Bereiche investiert, ist dies ein klares Anzeichen dafür, dass es sich nicht um ein nachhaltiges Investment handelt:

  • Atomkraft oder fossile Brennstoffe
  • Waffen
  • Massentierhaltung

Auswahl der geeigneten Bank

Waren es vor einigen Jahrzehnten nur einzelne Banken, die sich gezielt auf umweltfreundliche Geldanlagen spezialisierten, so sind heute Geschäftsbanken grundsätzlich daran interessiert, dem Kunden, das stark nachgefragte nachhaltige Finanzprodukt zu vermitteln. Für den Kunden ist es nicht immer einfach, in der Angebotsvielfalt den Überblick zu behalten und einzuschätzen, ob ein nachhaltiges Investment tatsächlich hält, was es verspricht. Möglich ist es, hier gezielt Banken auszuwählen, in denen der Ökogedanke fest im Geschäftskonzept etabliert ist und die seit Langem erfolgreich im Bereich der nachhaltigen Anlagen tätig sind. Vergleichsportale über „Grüne Banken“ sind eine gute Hilfestellung bei der Auswahl einer Bank, die im Sektor nachhaltiges Investment vertrauenswürdig erscheint.

Nachhaltiges Investment mit Immobilien

Eine verlässliche Möglichkeit, nachhaltig zu investieren, ist der Erwerb von Immobilien. Diese lassen sich mit energetischen Sanierungen auf einen Stand bringen, der allen erstrebenswerten ökologischen Anforderungen entspricht. Vermietest Du als Anleger eine Immobilie, besteht die Möglichkeit, über faire Mieten den sozialen Aspekt einer nachhaltigen Geldanlage zu erfüllen. Die Rentabilität der Investition in eine Immobilie ist in der Regel nachhaltig, da Du als Eigentümer zumindest einen Werterhalt anstrebst. Im Idealfall tritt eine Wertsteigerung ein. Noch stärker als beim Erwerb einzelner Finanzprodukte bei Banken, hast Du bei einer Immobilie selbst unmittelbar die Kontrolle darüber, wie Du sie hinsichtlich der ökologischen, sozialen und ökonomischen Aspekte ausgestaltest.

Ist ein nachhaltiges Investment sicher und rentabel?

Für die Einstufung des Risikos und der Rentabilität sind grundsätzlich die gleichen Maßstäbe anzulegen wie bei klassischen Geldanlagen.

Nachhaltige Investments sind jedoch im Hinblick auf die Sicherheit oft im Vorteil gegenüber konventionellen Finanzprodukten. Erwirbst Du einen Fondsanteil oder Aktien eines nachhaltig wirtschaftenden Unternehmens, ist eher davon auszugehen, dass dieses so aufgestellt ist, dass es langfristig eine hohe Akzeptanz genießt und wirtschaftliche Erfolge verzeichnet. Die Planungen eines nachhaltig wirtschaftenden Unternehmens sind meist vorausschauend, in besonderem Maße auf Kosteneffizienz ausgerichtet und innovationsfreudig.

Fazit

Der Gedanke der Nachhaltigkeit ist ein fester Bestandteil des Investments geworden. Maßstab für die Nachhaltigkeit einer Geldanlage sind ökologische, soziale Aspekte und ein verantwortungsbewusstes Handeln der beteiligten Unternehmen. Um vertrauenswürdige nachhaltige Investments zu erkennen, ist es notwendig, sich selbst klare Ziele zu setzen und die Finanzprodukte sorgfältig zu prüfen. Eine gezielte Auswahl „Grüner Banken“ kann hilfreich sein, wenngleich auch zahlreiche etablierte Geschäftsbanken vertrauenswürdige nachhaltige Investments anbieten. Beim Erwerb einer Immobilie kann der Anleger die Kriterien der Nachhaltigkeit selbst mit beeinflussen.